Oktoberfest und andere Peinlichkeiten....

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Leider ist es hier nicht moeglich, auch aeltere Eintraege online zu stellen.Meinen alten Blog findet ihr unter: http://samurai-biker.de.tl/



Im Augenblick laueft im Hibiya Park (Kasumigaseki, Tokyo) das Oktoberfest. Im Mai....... Da der Hibiya Park nur ein paar Schritte von meinem Buero entfernt ist, gehe ich oefters mal rueber.
Wenn ich die Idioten auf der Buehne dort in ihren Lederhosen herumzappeln sehe, faellt mir wieder ein, warum es so einfach war, Deutschland den Ruecken zu kehren. Erstaunlich genug: Die Japaner stehen auf diesen Mist und schunkeln mit was das Zeug haelt. Mir wird schlecht, ich brauche dringend Bier. Kein Problem, nach einer halben Stunde anstehen kriege ich meinen halben Liter Weizen und bezahle 1200 yen (7.60 Euro) plus 1000 yen (6.10 Euro) Pfand fuer das Glas. Natuerlich bringe ich das Glas nicht zurueck, sondern fuelle es immer wieder mit billigem Bier aus dem Combini (24/7-Tante Emma Laden) auf. Ohne Glas lassen sie einen naemlich im Zelt nicht an die Baenke. Tja, ausgetrickst.....















Ahh, typisch deutsch. Nur eben (fast) ohne Deutsche..........
















Hibiya Koen (Park) mitten im Regierungsviertel von Tokyo.


Da ich mein Moped zur Zeit nicht anfasse (Angst vor den naechsten Punkten?) gibt es nichts neues aus der Szene, statt dessen mal wieder ein paar neue, lebenswichtige Infos aus der Serie: Was ist eigentlich so anders in Japan?.....


In Japan ist es erlaubt, ueber durchgezogene weisse Linien auf der Strasse zu fahren. Nicht erlaubt ist es dagegen, ueber gelbe Linien auf der Strasse zu fahren.

Durchschlaengeln an Ampeln oder im Stau ist eigentlich nicht erlaubt, die Polizei laesst einen aber gewaehren, solange man langsam ist.

Gruene Ampeln sind in Japan nicht gruen, sondern blau, obwohl das Licht eindeutig gruen ist.
Die meisten Ampeln haengen horizontal und nicht vertikal, wie z.B. in Deutschland. Fussgaengerampeln machen oft Gerauesche, wie z.B. Vogelzwitschern, oder Melodien.

Viele LKW’s blinken nicht nur, sondern „sprechen“ auch beim Abbiegen (Achtung, ich biege jetzt links ab, bitte aufpassen....bla....bla....).

Das hat jetzt eigentlich nichts direkt mit Strassenverkehr zu tun, aber.........
Wusstet ihr schon, das japanische Frauen beim Sex nicht „kommen“ (kuru),
sondern „gehen“ (iku)?

Die Japaner zaehlen mit den Fingern nicht aufwaerts, also richten beim Zaehlen die Finger auf,
sondern abwaerts, das heisst: Sie fangen mit der vollen Hand an zu zaehlen und knicken die Finger ein.

Japaner winken einen nicht mit den Fingern nach oben heran, sondern mit den Fingern nach unten, was fuer mich selbst nach 3 Jahren immer noch eher so aussieht wie: Verpiss dich.....

Wird fortgesetzt.......

Irgendwann ist immer das erste Mal.......

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Ahhhhhhh,

Jetzt ist es doch noch passiert. Nach einem Jahr ungetruebtem Vergnuegen mit meiner Kawa, hat man mir einen „Strafzettel wegen ueberhoehter Geschwindigkeit“ verpasst und zwar wegen deutlich ueberhoehter Geschwindigkeit! Dabei hat alles so schoen angefangen: Sonntag morgen 9 Uhr, strahlender Sonnenschein, schon um die 25 Grad, kaum Autos unterwegs, also nix wie weg mit der Plane und ab mit dem „orangen Biest“ auf die Strasse. Ich fahre die Kannana runter, also Strasse Nr. 318, Richtung Shinagawa. Normalerweise ist die Kannana vollgepackt mit Autos, aber Sonntags um 10 Uhr ist sie (fuer Tokyo’s Verhaeltnisse) leer. Die ersten Kilometer fahre ich noch das Oel warm, aber spaetestens als ich die Hafenanlagen erreiche und die Strasse breit wird wie eine Landebahn, lasse ich „meine Kleine“ mal richtig durchatmen. Das heisst nicht, das ich rase, sondern ich beschleunige nach Ampeln im 2. hoch bis ca. 80 und lasse die Kawa dann im 4. rollen.
Ich fahre, bis ich Odaiba (kuenstliche Insel in der Bucht von Tokyo) sehe und biege dann von der Kannana ab auf irgendeine Nebenstrasse ab, drehe aber um und fahre wieder auf die Kannana. Sofort bemerke ich die beiden Biker hinter mir. Joghurtbecher mit 400 ccm. Kein Problem, ich lasse sie immer wieder rankommen, um dann mit einem kurzen Dreh am Gas wieder 100 Meter vor ihnen zu sein. An einer Ampel wollen sie es dann wissen. Sie ziehen neben mich, lassen ihre kleinen Motoren rhytmisch aufheulen und schauen demonstrativ in meine Richtung. Naja, der Rest ist schnell erzaehlt: Natuerlich ziehe ich ihnen schon auf den ersten Metern ordentlich davon, aber ploetzlich springt ca. 100 Meter vor mir ein Polizist auf die Strasse und winkt heftig mit einer roten Fahne. Bingo!
Die beiden 400er-Fahrer werden auch herausgewinkt. Nach einer kurzen Anweisung, wo wir unsere Mopeds abstellen sollen, kommt zu jeder Maschine ein Polizist. Waehrend die beiden Japaner recht harsch aufgefordert werden, ihre bruellend lauten Mopeds (Racingendtopf) endlich auszustellen, ist „mein“ Polizist doch sichtlich erstaunt als ich den Helm abnehme. Sein Gesicht spricht Baende: Ach du Sch....., ein Auslaender. Sichtlich nervoes versucht er mir zu erklaeren, das ich zu schnell war und jetzt zum Verhoer in den abgestellten Kleinbus muss. Alles in holperigem Englisch. Natuerlich koennte ich das Ganze auch in japanisch verstehen, aber das versucht er erst garnicht, sondern drueckt mir einen Zettel in die Hand, auf dem steht: 115 Kiro! Gut, da die Japaner kein „L“ haben, ist mir schon klar was er damit meint. 115 km/h, na prima! In Deutschland haetten sie mich sofort zum Revier geschleppt, die Weiterfahrt auf jeden Fall untersagt und das Moped zur Untersuchung sichergestellt. Hier empfaengt mich der Beamte im Bus mit den Worten: Die Kannana ist keine Autobahn, das ist ihnen schon klar, oder? Hier sind max. 40 km/h erlaubt. Wohlgemerkt: Die Kannana ist 3-spurig und keiner faehrt hier 40! Eher schon 70. Naja, egal. Das zu erwaehnen erspare ich mir.
Alles in Allem ist die Unterhaltung im Bus sehr freundlich, beinhaltet ein paar gut gemeinte Ratschlaege und am Ende lassen sie mich wieder fahren! Unglaublich! Ich war immerhin auf einer innerstaedtischen Strasse mit 115 unterwegs!
Bezahlen musste ich erstmal nichts, aber an einem festgelegten Tag im Juni muss ich an einem ganztaegigen Referat teinehmen und am Ende einen Test mit 40 Fragen beantworten. Alles eher Psychokram wie: „Sind sie ein sicherer Fahrer? Schaetzen sie ihre Fahrkuenste richtig ein?“ Und so weiter. Bestehe ich den Test, kann ich meinen Fuehrerschein sofort wieder mitnehmen, falle ich durch, wird er fuer einen Monat eingezogen. GsD stehen die Testergebnisse im Net, kein Problem also. Die grosse Frage bleibt die Geldstrafe: Im Bussgeldkatalog hoert es bei 50 km/h ueber Max auf und kostet 45.000 (300 Euro). Ich rechne mit min. 100.000 yen (650 Euro) und 12 Punkten, von denen sie mir aber fuer die Teilnahme am Test 6 wieder abziehen. Trotzdem muss ich den Rest des Jahres hoellisch aufpassen und fahren wie Mutter Theresa persoenlich. Am Jahresende verfallen die Punkte dann. Bye bye Sommerbonus...... Von den restlichen paar Kroeten werde ich mir auf jeden Fall einen Radarwarner kaufen.....