Warum?

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Gestern lief “Hitler-Der Untergang” im japanischen TV (deutsches Original mit jp. Untertiteln). Geht es nur mir so, oder machen solche Filme einen Deutschen, je laenger er im Ausland lebt, immer betroffener? Obwohl ich diesen Film schon mehrfach gesehen habe, konnte ich meine Traenen gestern nicht zurueckhalten. Auch wenn ich weiss, das viele Szenen im Film dramaturgisch aufbereitet wurden (Hollywood laesst gruessen....), gingen mir viele Einzelheiten doch sehr nahe. Das war Deutschland? In diesem Land bin ich, nur knapp 20 Jahre nach den grossen Ereignissen, geboren worden? Immer wieder frage ich mich, ob ich als Kind immer noch Einfluesse aus dieser Zeit merken konnte, oder ob sich diese negativ/positiv auf meine Erziehung ausgewirkt haben. Wie waere es gewesen, wenn der Krieg noch laenger gedauert haette? Wie waere es gewesen, wenn Deutschland am Ende zumindest ganz Europa erobert haette? Was waere mit meinen behinderten (blinden) Eltern passiert? Waeren sie, wie viele andere Behinderte auch, am Ende sogar vergast worden? Warum gibt es in Deutschland und auch in Japan, das ja aehnliches durchgemacht hat, immer noch so viele Leute, die sich diese Zeiten zurueckwuenschen? Wahnsinn!

  1. Bist Du definitiv nicht alleine mit der Erfahrung! Hab bei mir gemerkt, das im Allgemeinen eine Sensibilisierung zu merken ist. Ob das nun generell am Auslandsaufenthalt liegt oder am Leben in der Japanischen Gesellschaft, vermag ich so nicht zu beantworten da mir der Vergleich fehlt.

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  2. Habe "Der Untergang" bewusst nie angesehen nachdem ich einmal mit meiner Klasse "Der Pianist" ansehen durfte. Danach war ich irgendwie fertig mit der Welt.

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  3. Durfte in der Schule mir 3 mal die Fernsehserie "Holocaust" ansehen und 2 mal "Die Brücke".
    Hinzukommen "Live"-Berichte meiner Eltern.
    Ich schau mir deswegen solche Filme nicht an. "Schindlers Liste" erwische ich immer irgendwie beim Zappen am Schluss und bekomme schon da auf den letzten 10 Minuten inklusive Abspann dann zuviel macht aber auch viel die passende Musik denke ich.

    Erschreckender fand ich das Bruno Ganz auch ohne Maske (und Bärtchen) genug wie Adolf aussieht um einem die Gänsehaut zu bringen.
    besonders wenn er so auf armeslänge vorbei schleicht.

    Wie gesagt das heisst nicht das ich nicht "betroffen" bin, ich bin sogar viel merh betroffen mit 2 Eltern die den Scheiss eben live mitmachen mussten.
    Deswegen brauche ich kein "Doping" per Film.

    Das Holocaust ansehen hatte übrigens in meiner Klasse bei den meisten meiner Mitschüler (Jungs) eher den gegenteiligen Effekt als Betroffen zu machen, es war für mich erschreckend wie populär Judenwitze mit dritten Reich Bezug wurden. DAS macht mich noch heute betroffen.

    Ich erinnere mich daran wie meine Mutter mal richtig fuchtig wurde als mein Neffe (damals 14 oder so) mit dem rechten Rand flirtete.
    Die hatten ein kleines 4 Augen Gespräch und kurz danach war die Sache erledigt. Ich kann mir nur teilweise denken was sie ihm erzählte, aber es hat wohl definitiv bei dem einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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